°°Fotographisches°°

by Ute Schwerfel

Ein unbekannter Wickler im NSG Halde Pluto-Wilhelm – 21. Juli 2017

Name(n):  Unbekannt
Wissenschaftlicher Name: Tortricidae
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Überfamilie: Tortricoidea
Familie: Wickler (Tortricidae)
Unterfamilie:
Gattung:

 

 

Merkmale

Die Falter sind klein bis mittelgroß und erreichen in der Regel Spannweiten von 7 bis 35 Millimetern. Nur wenige Arten erreichen eine Spannweite von etwa 60 Millimetern. Viele Arten haben eine düstere Färbung, es gibt aber auch einige Arten die lebhaft gefärbt sind. Die Vorderflügel sind eher breit und annähernd dreieckig bis viereckig geformt. Die Hinterflügel sind normalerweise gleich breit, wie die Vorderflügel. Die Vorderflügel haben 12 oder 13 Flügeladern mit einer oder zwei Analadern (1b oder 1b und 1c), die Hinterflügel haben 9 oder 10 Adern mit drei Analadern (1a, 1b und 1c). In Ruheposition hat der Körper mit den an den Hinterleib angelegten Flügeln meist eine glockenähnliche Form. Einige Arten haben Schuppenbüschel auf den Vorderflügeln und dem Thorax. Ihre Fühler sind sehr kurz bis mittellang und erreichen nie mehr als zwei Drittel der Vorderflügellänge. Sie sind überwiegend fadenförmig, bei manchen Arten haben die Männchen aber gefiederte Fühler. Neben den Facettenaugen haben die meisten Arten auch Punktaugen (Ocelli). Der Saugrüssel ist voll entwickelt und an der Basis ungeschuppt. Die Maxillarpalpen sind kurz und variieren von ungegliedert und nackt zu viergliedrig und geschuppt. Die Labialpalpen sind dreigliedrig und gut entwickelt. Sie sind überwiegend nach vorne, manchmal auch nach oben gerichtet. Der weibliche Legeapparat (Ovipositor) ist nicht, wie bei vielen anderen Schmetterlingsfamilien langgestreckt, sondern durch breite, flache und haarige Lappen ausgebildet.[


Verbreitung

Von ihnen sind bis jetzt weltweit etwa 5.000 Arten bekannt. In Europa kommen etwa 1.000 Arten und Unterarten vor, davon leben 587 Arten auch in Mitteleuropa. Einige Arten der Wickler rollen die Blätter ihrer Nahrungspflanzen zusammen, wodurch die Familie ihren Namen erhalten hat. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die gemäßigten Breiten und die Tropen.


Fortpflanzung & Entwicklung

Die Weibchen legen ihre Eier einzeln oder in Gruppen an der Oberfläche der Raupennahrungspflanze ab, bei einigen Arten erfolgt dies in Reihen. Manchmal werden die Eier entweder mit einem Sekret, Schmutzteilchen oder mit Härchen des Abdomens bedeckt. Die Eier sind in ihrer Form ebenfalls sehr unterschiedlich, die meisten sind aber abgeflacht, die Öffnung des Eies befindet sich oben. Oft sind die Eier so flach, dass sie aussehen wie Schuppen, es gibt aber auch solche, die dicklich oval geformt sind. Die Raupen vieler Arten leben als Minierer innerhalb der Pflanzen oder falten bzw. rollen Blätter zusammen, in denen sie fressen. Es gibt darüber hinaus Arten, die abgestorbene Blätter, Samen und Wurzeln fressen oder in Pflanzengallen oder als Bohrer in Ästen und Stämmen leben. Es gibt einige Arten, die in der Land- sowie Forstwirtschaft als Schädlinge bekannt sind. Bekannte Beispiele sind der Apfelwickler (Cydia pomonella), dessen Raupen sich in Obst, insbesondere in Äpfeln entwickeln, oder der Pflaumenwickler. Die Verpuppung der blattrollenden oder faltenden Arten findet in der Regel in einem feinen Gespinst auf der Nahrungspflanze statt, viele bohrende Arten verpuppen sich hingegen am Boden.

Die Raupen haben vier Bauchbeinpaare und den Nachschieber. Sie tragen auf jeder Kopfseite sechs Punktaugen.


Mein Erlebnis mit diesem Tier

Die ganze Zeit hatte ich so darauf gehofft, einen Nachtfalter zu finden … Ich hatte nämlich meine milchige Abdeckung am Ringblitz gegen die klare Variante ausgetauscht, in der Hoffnung, dass die Falterflügel nicht mehr ganz so matschig aussehen würden … Das Tageslicht verabschiedete sich nun zusehens und ich musste echt Argusaugen kreisen lassen, um jetzt um kurz vor 22.00 Uhr noch etwas in dieser Richtung zu finden … Am Wegesrand wuchs Horn-Klee und die ein oder andere Distel … Die Chance bestand, dass ich dort fündig werden würde … Und plötzlich sah ich auf einer Horn-Klee-Blüte etwas kleines braunes liegen … Entweder ein trockenes Blatt, oder ein Falter … Ich hatte Glück ! Es war ein kleiner Wickler, der noch ein bisschen auf der Blüte döste … Hier konnte ich jetzt in Ruhe meine Lupenlinse testen, weil der gutmütige Wicht sich durch mich nicht stören ließ … Das hat schon wieder Spaß gemacht …


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