°°Fotographisches°°

by Ute Schwerfel

Eine Beifuß-Weichwanze mit unbekannten Kollegen auf einer Schwarzen Königskerze im NSG Halde Pluto-Wilhelm – 21. Juli 2017

Name(n): Weichwanzen
Wissenschaftlicher Name: Miridae
Ordnung: Schnabelkerfe
Überfamilie: Wanzen
Familie: Miroidae
Unterfamilie:
Gattung:

 

 

Merkmale

Die Weichwanzen sind mit zwei bis 15 Millimetern Körperlänge kleine bis mittelgroße Arten. Sie variieren sehr stark in ihrem äußeren Erscheinungsbild und in ihrer Färbung. Viele Vertreter dieser Familie haben einen ovalen, länglich gestreckten Körperumriss. Es gibt aber auch sehr schmale, lange oder kurze und plumpe Formen. In der Körperfärbung überwiegen grünliche und bräunlich-gelbe Tarnfärbungen. Auch schwarze Tiere sind sehr häufig (z. B. Gattung Capsus). Seltener sind auffällige gelb-schwarze oder rot-schwarze Musterungen vertreten.


Verbreitung

Südamerika, Orientalische Region, Australien, Neuseeland, Neuguinea, Indonesien. In Europa sind sie mit etwa 1.200 Arten und Unterarten vertreten, in Mitteleuropa sind es etwa 400 Arten, womit die Familie auch hier die mit Abstand artenreichste der Wanzen ist. Mit weltweit bisher mehr als 11.000 bekannten Arten zählen sie neben den Zwergzikaden (Cicadellidae) zur einzigen Familie der Hemimetabolen Insekten mit mehr als 10.000 Arten und zählen zu den 20 größten Insektenfamilien überhaupt.


Nahrung

Fast alle Weichwanzen sind phytophag, das heißt, sie ernähren sich von Pflanzensäften, die sie durch Anstechen der Pflanzen mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen saugen. Dabei sind die meisten monophag auf eine bestimmte Pflanzenart oder oligophag auf einen engeren Kreis von Pflanzen angewiesen. Es gibt aber auch ausgeprägt polyphage Arten, die wenig wählerisch hinsichtlich ihrer Wirtspflanzen sind. Einige andere wiederum ernähren sich ausschließlich räuberisch, etliche sind Gemischtköstler, sogenannte Zoophytophage.

An das Leben auf fleischfressenden Pflanzen sind die nicht in Europa beheimateten Arten der Gattungen Pameridea und Setocoris auf besondere Weise angepasst.


Fortpflanzung & Entwicklung

Die Weibchen besitzen eine Legescheide, mit welcher sie ihre Eier mehr oder weniger tief in weiches oder verholztes Wirtspflanzengewebe einbohren. Die Larven durchlaufen fünf durch Häutungen getrennte Larvenstadien. Die meisten mitteleuropäischen Arten überwintern im Eistadium.


Mein Erlebnis mit diesem Tier

Es dämmerte schon, als ich auf einer Schwarzen Königskerze etwas huschen sah. Ich näherte mich langsam und sah gerade noch die Beine der rötlichen Wanze hinter dem Stängel der Blume verschwinden. Ich ging weiter mit dem Kopf herum, um zu sehen, was für eine Weichwanze ich da gefunden hatte … Mir lag ein Grinsen im Gesicht, denn der kleine Wicht schob sich mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der sich mein Kopf um die Blume bewegte, so hinter den Stägel, dass er nie zu sehen war … Sowas macht doch keine Wanze mit mir … Ich änderte kurzerhand meine Strategie und gucke von der anderen Seite um die Königskerze herum … Damit hatte die kleine Gestalt nicht gerechnet und ich nutzte die Zeit für ein erstes Foto … Nachdem die Wanze die Schrecksekunde überwunden hatte, wollte sie das gleiche Spiel erneut starten … Ich bin aber KEIN Geduldsmensch ! Beherzt nahm ich die Spitze der Pflanze und bog sie nach unten, sodass der Stängelläufer keine Chance mehr hatte … Bei der Aktion habe ich noch die beiden anderen Arten entdeckt, die nicht ganz so nervös auf mich und meine Kamera reagierten … Wäre nach der Mühe auch schön, wenn ich die Namen der drei Pflanzensauger kennen würde …


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