°°Fotographisches°°

by Ute Schwerfel

Die Raupe des Großen Frostspanners im NSG Halde Pluto-Wilhelm – 14. Juli 2017

Name(n): Großer Frostspanner
Wissenschaftlicher Name: Erannis defoliaria
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Überfamilie:
Familie: Spanner (Geometridae)
Unterfamilie: Ennominae
Gattung: Erannis

 

 

 

Merkmale

Die Männchen des Großen Frostspanners haben eine Flügelspannweite von 46 Millimeter. Die hell ocker-gelben Flügel sind zart und dünn beschuppt und haben einen schwarzen Mittelpunkt sowie eine feine Sprenkelung. Auf den Vorderflügeln ist das Mittelfeld breit rostbraun gesäumt. Es gibt allerdings bei dieser Falterart zahlreiche und erhebliche Abweichungen von diesem Farbmuster. Selbst Exemplare mit einfarbigen Vorderflügeln wurden bereits beobachtet.

Das Weibchen des Großen Frostspanners ist dagegen flügellos, gelb und schwarz gescheckt. Flügel sind nur rudimentär vorhanden. Die Körperlänge des Weibchens beträgt etwa 14 Millimeter.

Die Raupen treten in verschiedenen Farbvarianten auf. Sie sind auf dem Rücken rotbraun, schwarzbraun oder gelbbraun gefärbt und zeigen breite gelbe Seitenstreifen, die nach oben schwarz eingefasst ist. Zuweilen sind mehrere dünne schwarze Nebenrückenlinien vorhanden. Die Puppen sind glänzend rotbraun. Am Kremaster (spitz zulaufendes Ende der Puppe) befindet sich eine gegabelte Spitze.


Flugzeit

Meist schlüpfen die Falter ab Ende September, nach den ersten Frostnächten aus ihren Puppen, daher stammt auch der Name. Allerdings ist der Frost keine Voraussetzung für das Schlüpfen. Die Männchen sind nacht- und dämmerungsaktiv. Tagsüber sitzen die männlichen Falter auf gefallenem Laub oder an Stämmen.


Verbreitung

Der Große Frostspanner ist in Nord- und Mitteleuropa zu Hause; im Süden reicht sein Verbreitungsgebiet bis Norditalien, im Osten von Kaukasien bis zum Baltikum.


Habitat

Der Falter ist sehr häufig. Man findet ihn in Laubwäldern, Obstgärten, Parks und Gebüschlandschaften.


Nahrung

Die Raupen zerstören die Fruchtknospen und die Blätter von April bis Juni. Bevorzugte Fraßbäume der Raupen sind Eichen, Buchen, Linden, Ulmen, Birken und die Hainbuche.


Fortpflanzung & Entwicklung

Das Weibchen kriecht an warmen Tagen im Oktober auf sechs langen Beinen an den Baumstämmen empor, um seine Eier in die Knospen zu legen. Diese Eier sind anfangs blassgelb und färben sich dann allmählich in ein rosa bis rot orange um. Mitte April des nächsten Jahres schlüpfen daraus die braunroten, bäuchlings schwefelgelben, rotbraun gestrichelten Raupen. Die Raupen lassen sich bei Störungen an einem Spinnfaden zu Boden sinken. Diesen Faden geben sie aus den Spinndrüsen von sich. Fühlen sie sich wieder sicher klettern sie an den gleichen Faden wieder zum Blatt empor. Dabei raffen sie den Faden mit den Brustbeinen zusammen und fressen ihn. Die Raupen verpuppen sich im Juni, in einen lockeren Gespinst am Boden.


Mein Erlebnis mit diesem Tier

Nach einer Kaffeepause auf einer Bank ließ ich meinen Rucksack noch etwas stehen und ging, nur mit der Kamera bewaffnet, ein bisschen am Weg entlang … An einer Gruppe von blühenden Pflanzen blieb ich stehen … Hier musste doch irgendwas leben, das bereit war, sich fotografieren zu lassen … ich entdeckte diese Raupe an der Kante eines Blattes … Das hätte auch ein vertrockneter Blattrand sein können … Unglaublich gut getarnt sind diese Wichte … Raupen fotografieren ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln … Das liegt auch mit daran, dass die Burschen einfach zu doof sitzen und ich meistens nicht an den Kopf rankomme … Ich lass mich aber davon auch nicht abhalten, meiner Begeisterung freien Lauf zu lassen … Das Schatzi löste mich nach einer Weile ab und beschäftigte sich auch mit dem Tier … Ich weiß nicht, was er mit diesen Wesen macht, aber nachdem er da fertig war, machte die Raupe sogar Männchen, was ich dann zum Anlass nahm, auch noch mal mein Glück zu versuchen …


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