Name(n): | Erlenschaumzikade |
Wissenschaftlicher Name: | Aphrophora alni |
Ordnung: | Schnabelkerfe (Hemiptera) |
Überfamilie: | Cercopoidea |
Familie: | Schaumzikaden (Aphrophoridae) |
Unterfamilie: | |
Gattung: | Aphrophora |
Merkmale
Die Erlenschaumzikade ist in der Grundfärbung braun. Ihre Vorderflügel sind derb-ledrig und mit zahlreichen Punktgruben besetzt. Sie sind fein behaart und tragen am Rand je zwei helle, strohfarbene Flecken: – ein großer in der Mitte, ein kleinerer im unteren Drittel. Das Schildchen ist flach. Die Körperform ist im Umriss breit länglich-oval und spitz zulaufend. Erlenschaumzikaden erreichen Körperlängen zwischen 6 und 9 Millimeter, wobei die Weibchen meist etwas größer sind als die Männchen.
Der Kopf der Erlenschaumzikade ist von oben gesehen fast so breit wie der Halsschild. Kopf und Halsschild tragen einen medianen Kiel. Der Kopf verfügt über zwei Punktaugen, ein Paar Facettenaugen und ein Paar kurze, borstenförmige Fühler. Die Stirnplatte ist von vorn und seitlich betrachtet mehr oder weniger blasenförmig vorgewölbt und beinhaltet die Saugpumpe. Wie alle Zikaden verfügen auch Erlenschaumzikaden über einen Saugrüssel zur Nahrungsaufnahme.
Die Beine sind kräftig ausgebildet. Die Füße der Schaumzikade sind dreigliedrig. Die Schienen des hinteren Beinpaares sind rund. Sie tragen einen kräftigen und mehrere kleinere Dornen sowie einen Dornenkranz an der Basis. Aufgrund der kräftigen Beine können erwachsene Schaumzikaden im Gegensatz zu den trägen Larven gut springen. Die mächtigen Dornen an ihren Hinterbeinen kommen ihnen beim Absprung zugute, da sie den Sprungbeinen Halt auf der Unterlage geben.
Flugzeit
Die erwachsenen Tiere leben zwischen Anfang Juni und Ende Oktober.
Verbreitung
Europa, Asien, Nordafrika. Nach Nordamerika wurde sie in den 1920er Jahren eingeschleppt.
Habitat
Sie kommen in den verschiedensten gehölzreichen, trockenen bis feuchten Biotopen von den Niederungen bis in Gebirgslagen bis etwa 1500 m vor. Sie besiedeln Waldränder, Hecken, Wiesen mit Gehölzaufwuchs sowie Gärten und Parks
Nahrung
Wie bei allen Zikaden erfolgt die Ernährung der Erlenschaumzikaden durch das Anstechen und Aussaugen bestimmter Pflanzenteile gewissermaßen wie durch einen Strohhalm. Zikaden sind auf flüssige Nahrung angewiesen. Schaumzikaden sind Xylemsauger. Der Xylemsaft der Leitungsbahnen ist im Gegensatz zum Phloem-Saft deutlich ärmer an Nährstoffen, weshalb davon sehr viel aufgenommen werden muss. Dies hat zur Folge, dass auch sehr viel Flüssigkeit wieder ausgeschieden wird.
Die meisten Zikadenarten sind auf bestimmte Nährpflanzen beschränkt. Erlenschaumzikaden sind dagegen polyphag, das heißt, sie nutzen mehrere Pflanzengattungen oder -familien. Nährpflanzen der erwachsenen Tiere sind vor allem Laubgehölze. Jene der Larven sind krautige Pflanzen. Teilweise auch die Knospen von Gehölzen wie Weiden (Salix), Birken (Betula) oder Erlen (Alnus).
Fortpflanzung & Entwicklung
Zur Eiablage wandern die Weibchen in die Krautschichten. Die Eier überwintern und im folgenden Frühjahr schlüpfen die Larven. Erlenschaumzikaden bilden nur eine Generation im Jahr. Die Entwicklung der Larven erfolgt über fünf Stadien, wobei sich mit zunehmendem Alter die Anlagen für die Organe des erwachsenen Tieres (Flügel, Genitalarmatur) bilden und vergrößern.
Die erwachsenen Tiere leben an verschiedenen Gehölzen. Die Larven leben dagegen in den Kraut- und Strauchschichten in charakteristischen Schaumballen.