°°Fotographisches°°

by Ute Schwerfel

Ein Bläuling saugt an einer toten Raupe im NSG Halde-Pluto-Wilhelm – 26. Juli 2017

Name(n): Blaugrüne Baumwanze, Bläuling
Wissenschaftlicher Name: Zicrona caerulea
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Überfamilie:  Pentatomoidea
Familie: Baumwanzen (Pentatomidae)
Unterfamilie: Räuberische Wanzen (Asopinae)
Gattung: Zicrona

 

 

 

Merkmale

Die kleinen blaugrün metallisch gefärbten Wanzen werden 5–8 mm lang. Sie ist die kleinste Baumwanze, die in Deutschland vorkommt. Abhängig vom Lichteinfall können sie auch violett schimmern. Die Membran ist dunkel. Die Femora der vorderen Beine weisen im Gegensatz zu ähnlichen Wanzenarten keine Dornen auf. Der relativ dicke Saugrüssel erreicht die Hinterhüften, sein zweites Segment ist das längste, aber kürzer als das dritte und vierte zusammen. Die Seitenecken des Halsschilds sind nicht vorstehend oder verlängert. Das erste Hinterleibssegment trägt auf der Bauchseite keinen Dorn. Das siebte Hinterleibstergit ist nach hinten verlängert, es überragt die Begattungsorgane des Männchens. Die Nymphen besitzen einen roten Hinterleib, der eine schwarze Musterung aufweist


Flugzeit

Zicrona caerulea bildet eine Generation pro Jahr. Die Wanzenart überwintert als Imago. Es gibt fünf Nymphenstadien. Ab Juli sind die neu entwickelten Imagines zu beobachten.


Verbreitung

Sie kommen in ganz Europa, Nordafrika, Vorder-, Zentral- und Ostasien, östlich bis Japan und Korea, südlich bis Java vor. In Nordamerika leben sie in den USA und in Kanada, südlich bis Texas.


Habitat

Man findet die Wanzenart häufig an Waldrändern, in Heide- und Moorgebieten. Die Wanzen halten sich meist in der unteren Vegetationsschicht auf. Sie steigt an verschiedenen Kräutern empor, oder ist auf Bäumen, wie Eichen, Erlen, oder Weiden zu finden, wo sie andere Insekten jagt. Die Tiere können fliegen, verzichten aber meist darauf.


Nahrung

Der Bläuling lebt räuberisch und saugt an Eiern und Larven, insbesondere von Käfern und Schmetterlingen (z. B. Kartoffelkäfer, Kohlweißling). Aber auch Pflanzensäfte werden aus Pflanzenstängeln abgezapft.


Mein Erlebnis mit diesem Tier

Ich dachte beim ersten Hinsehen erst, dass ich einen blauen Käfer entdeckt hätte … Nachdem ich dann in die Hocke gegangen bin, konnte ich erkennen, dass ich da eine kleine, wunderschön schimmernde Wanze entdeckt hatte, die weniger schön an einer toten Falterraupe saugte … Wegen der Lichtreflektion fand ich es sehr schwer, diesen kleinen Räuber zu knipsen … Hinzu kam, dass die Wanze die Raupe mehrmals hochhob und hin und her schleppte … Ich musste zwischendurch die Raupe wieder auf’s Blatt schieben, sonst wären beide abgestürzt und im Dickicht der Bodenpflanzen verschwunden … Es war das erste Mal, dass ich diese Wanze gesehen habe … Das war mal wieder eine schöne Sache und man fragt sich, was taucht noch aus dem weiten Grün der Halde auf …


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