Name(n): | Grüne Florfliege |
Wissenschaftlicher Name: | Chrysoperla carnea s.l. |
Ordnung: | Netzflügler |
Überfamilie: | |
Familie: | Florfliegen |
Unterfamilie: | Chrysopinae |
Gattung: | Chrysoperia |
Merkmale
Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 15 bis 30 Millimetern. Sie haben einen langen und schlanken, grün (oder braun, s. u.) gefärbten Körper. Ihre Flügel, die in Ruhestellung über dem Hinterleib dachartig angelegt werden, haben eine dichte, grüne Flügeladerung. Ihre halbkugelförmigen Facettenaugen sind deutlich hervortretend und schillern in Regenbogenfarben.
Als Vertreter der Unterfamilie Chrysopinae besitzen die Tiere ein Hörorgan an der Basis der Vorderflügel.
Verbreitung
Die Gemeine Florfliege kommt – außer in Australien – weltweit vom Flachland bis in hohe Lagen vor und ist weit verbreitet. Pro Jahr entwickeln sich mehrere, überlappende Generationen.
Nahrung
Die meist dämmerungsaktiven Imagines ernähren sich von Pollen, Nektar und Honigtau, den sie von Blattläusen erhalten. Am Tag sitzen sie versteckt unterhalb von Blättern.
Die Tiere überwintern als Imagines mit reduziertem Stoffwechsel in trockenem Laub oder an geschützten Orten, wie etwa in hohlen Baumstämmen oder auf Dachböden.
Fortpflanzung & Entwicklung
Nach der Überwinterung vibrieren paarungsbereite Männchen mit ihrem Hinterleib, um Weibchen anzulocken. Weibchen, die solche Vibrationen wahrnehmen, beginnen ihrerseits mit Vibrationen. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier, die an langen Stielen befestigt werden, in Reihen an Stängeln oder Blättern in der Bodenvegetation, auf Büschen oder auch auf Bäumen ab. Der Stiel besteht aus dem Sekret aus den Anhangdrüsen des Geschlechtsapparates, das sich sehr schnell verfestigt. So sollen die Eier von Fressfeinden als auch vor Kannibalen geschützt sein. Sie werden bevorzugt in der Nähe von Blattlauskolonien aufgestellt. Weibchen können abhängig von Temperatur und Nahrung bis zu 20 Eier pro Tag, insgesamt 400 bis 700 Eier ablegen. Wiederum Temperaturabhängig beträgt die Entwicklungszeit der Eier drei bis zehn Tage.
Die Larven (Blattlauslöwen) ernähren sich räuberisch-polyphag von verschiedenen kleinen Insekten, besonders von Blattläusen, aber auch von Zikaden, Raupen, Käferlarven und Milben. Die Larven erreichen Längen von 7 bis 8 mm und haben drei Paar Brustfüße. Der Körper ist langgezogen und gelblich-grau gefärbt. Während ihrer Entwicklung, die je nach Temperatur 8 bis 18 Tage dauern kann, fressen sie 200 bis 500 Blattläuse oder bis zu 10.000 Eier und Larven von Spinnmilben. Sie sind dadurch als Schädlingsbekämpfer beliebt und werden auch für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Die Beute wird mit aus Maxillen und Mandibeln zusammengewachsenen Saugzangen gepackt und durchbohrt. Anschließend wird das Opfer ausgesaugt. Danach werden die leeren Hüllen an Borsten am Hinterleib der Larven befestigt und dienen dann als Tarnung. Die Verpuppung findet in einem leicht durchsichtigen, runden Kokon statt.
Mein Erlebnis mit diesem Tier
Wir saßen auf unseren mobilen Dreibein-Hockern am Feld und haben die Abendsonne auf uns wirken lasen, als diese kleine Florfliege auf Schatzi’s Knie landete … Bequemer geht’s ja gar nicht – und so habe ich im sitzen ein paar Fotos gemacht … Danach nahm ich die Florfliege auf meine Hand, damit das Schatzi auch knipsen konnte … Der Netzflügelgrünling nahm die Aktion gelassen hin und flog erst nach einiger Zeit von meinem Arm auf den Boden … Da ein Flügelpaar verletzt war, kam sie nur mühsam voran und verschwand im flachen Gras am Wegrand … Wir mussten aufpassen, dass wir nicht ausversehen drauftreten … Nach dem Event packten wir zusammen und machten uns langsam auf den Rückweg …