Name(n): | Kleiner Feuerfalter |
Wissenschaftlicher Name: | Lycaena phlaeas |
Ordnung: | Schmetterlinge (Lepidoptera) |
Überfamilie: | |
Familie: | Bläulinge (Lycaenidae) |
Unterfamilie: | Lycaeninae |
Gattung: | Lycaena |
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 22 bis 27 Millimetern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bläulingen sind beide Geschlechter gleich gefärbt. Ihre Vorderflügeloberseiten sind orangerot gefärbt und haben einen breiten, dunkelbraunen Außenrand (Saumbinde). Nahe diesem Rand sind mehrere dunkle Würfelflecken erkennbar. Die Hinterflügel sind dunkelbraun gefärbt und haben eine orangefarbene Binde knapp am Außenrand. Der Rand selber ist gewellt braun gefärbt und, gleich den Vorderflügeln, hell gefranst. Die Unterseite der Vorderflügel ist ähnlich wie die Oberseite gefärbt, an die Stelle des Brauns tritt jedoch ein Graubraun und ihre Färbung ist matter. Die Unterseite der Hinterflügel ist braungrau, hat kleine, schwarze Punkte und nahe dem Außenrand eine feine, orange gepunktete Binde.
Die Raupen werden ca. 15 Millimeter lang. Sie sind meist grün gefärbt, manchmal aber auch rötlich mit einer roten Rückenlinie und ähnlich gefärbten Substigmatallinien. Diese können aber auch fehlen. Der Raupenkopf ist bräunlichgrün und in den Körper zurückgezogen.
Flug- & Raupenzeit
Die Falter fliegen in drei bis vier, nicht gut trennbaren Generationen je nach Region von Februar bzw. April bis Ende Oktober. In Nordeuropa fliegen sie in zwei Generationen von Mai bis Anfang Oktober. Auf den Kanaren fliegen sie sogar ganzjährig in vielen Generationen. Die vierte Generation wird in Mitteleuropa meist durch früh eintretenden Frost getötet, ohne dass sie sich fortgepflanzt hat.
Verbreitung
Man findet ihn vom Nordosten Nordamerikas über ganz Europa und Nordafrika bis in die gemäßigten Breiten Asiens und Japans.
Habitat
Er lebt in den verschiedensten Lebensräumen, vor allem aber in locker bewachsenen und offenen Gegenden, wie z. B. in Sandgruben, auf Binnendünen, an Wegrändern, auf Brachen und in sandigen Gebieten. In kalkigen Gegenden sind sie eher selten.
Nahrung
Die Falter saugen u. a. an Blüten der Berg-Aster (Aster amellus), Roß-Minze (Mentha longifolia) und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).
Die Raupen ernähren sich von Ampfer (Rumex spec.), in Mitteleuropa hauptsächlich vom Kleinen Sauerampfer (Rumex acetosella), aber auch vom Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa). Selten findet man sie auf dem Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius). In heißen Gebieten, in denen die Ampferpflanzen fehlen, weichen sie auf Vogelknöteriche (Polygonum spec.) aus. In Baden-Württemberg scheint Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis) die einzige bekannte Futterpflanze zu sein.
Fortpflanzung & Entwicklung
Die Weibchen legen ihre sehr kleinen Eier auf den Blattunterseiten der Futterpflanzen ab. Die daraus schlüpfenden Raupen fressen an der Blattunterseite. Die Überwinterung der letzten Generation erfolgt als junge Raupe, seltener als ältere. Sie verpuppen sich erst im Frühjahr. Die Verpuppung erfolgt am Boden zwischen versponnenen Blättern der Futterpflanzen in einer hellbraunen, schwarz gepunkteten Puppe. Die Falter schlüpfen nach etwa vier Wochen.
Mein Erlebnis mit diesem Tier
In der Sonne war es mittlerweile fürchterlich warm geworden … Ich sah diesen Feuerfalter zwischen den Wacholderbüschen umherflattern und verfolgte ihn ein Stückchen … Immer wenn er sich hinsetzte, näherte ich mich mit der Kamera und er flatterte davon … Beim vierten Mal allerdings blieb er sitzen und ließ mich mit der Kamera auf gut zehn Zentimeter herankommen … Er war sehr an der Situation interessiert und begutachtete mich ganz genau … Nachdem er genug gesehen hatte, flatterte er gemütlich davon … Ich blieb zufrieden und schweißgebadet zurück … Bei 40 Grad in der Sonne sollte man eben nicht umbedingt noch in der Hocke rumkriechen – das sagte mir dann mein Kreislauf nach dieser Aktion …